Anekdote

Von Dr. Anton Maria Keim

Kulturdezernent Dr. Anton Maria Keim erzählte anlässlich der Vernissage zu meiner Ausstellung „Hommage Udo Jürgens“ beispielhaft zu meinem Schaffen folgende Anekdote:

„Seiner Zeit bestellte ein Mandarin bei seinem Maler einen mit Tusche zu malenden Hahn und leistete dafür vorab schon eine stattliche Summe. Er wartete einen Monat, ein halbes Jahr und es verging ein ganzes Jahr bis der Mandarin schließlich aufgebracht und wütend den Maler in seinem Atelier aufsuchte. Dieser zeigte sich davon wenig beeindruckt, wandte sich mit Muse seiner Staffelei zu und zeichnete zügig innerhalb kürzester Zeit mit wenigen Strichen den begehrten Hahn auf ein neues weißes Blatt.

Das sei eine Zumutung, nicht gerechtfertigt, gar ein Betrug meinte der Mandarin völlig außer sich, er verlange auf der Stelle sein Geld zurück.

Daraufhin führte der Maler den Mandarin in ein Nebenzimmer, wo aufgetürmt auf einem Zeichentisch Berge von ähnlich guten Entwürfen lagen und er meinte dazu: Hier liegt meine Vorarbeit zu dem eben entstandenen Bild.

Nun, was er damit sagen wollte ist: Es ist die Einmaligkeit des Striches, die das Original auszeichnet. Was auf dem Blatt entsteht, das bleibt und ist nicht retuschierbar. Das Gleiche gilt auch für die Technik des Aquarells.“

Zurück